
Arschengel
Warum kreuzen „Arschengel“ immer wieder unseren Weg?
Wieder einmal hat ein sogenannter Arschengel meinen Weg gekreuzt und genau diesem möchte ich Heute ein paar Zeilen widmen. Auch bin ich mir sicher, es wird nicht der letzte seiner Art sein, der mir in diesem Leben über den Weg gelaufen ist. Aber wie all den anderen auch, bin ich diesem dankbar, dass er meinen Weg gekreuzt hat.
Im Prinzip bin ich ein friedliebender Mensch. Habe immer ein liebes Wort, eine freundliche Geste und gute Wünsche für meine Mitmenschen übrig.
Aber trotz alle dem treffe ich immer wieder auf Erdenbürger, die mir Eifersucht, Neid und Missgunst entgegen bringen. Die grundlos lästern, hinterlistig sind und so allerhand andere Gemeinheiten auf Lager haben.
Leider handelt es sich bei diesen Menschen auch sehr oft um Nachbarn, Verwandte, Kollegen oder sogar um Menschen, die man bislang für Freunde gehalten hat, und die uns dann urplötzlich und völlig unerwartet ihr wirkliches Gesicht zeigen.
Ein reflektierter, feinfühliger Mensch fängt unweigerlich an, sich Gedanken zu machen und grübelt oft über Wochen, was denn vorgefallen sein könnte, dass diese Menschen ihm ohne ersichtlichen Grund so böse mitspielen. Leider gelingt es einem nur selten, sich die Fragen nach dem „WARUM“ selbst zu beantworten. Das Kopfkino läuft und läuft, was die Situation auch nicht verbessert.
Auch wird der „Arschengel“ selbst uns bei dieser Sinnfrage nicht wirklich weiter helfen können, denn dieser hat wahrscheinlich den Weg der Selbsterkenntnis und Selbstreflektion noch nicht eingeschlagen. Er hat noch nicht verinnerlicht, dass gerade die Menschen, die er verletzt, mobbt oder manchmal sogar zu tiefst verachtet, ihn nur deshalb so reizen, weil sie ihm einen Spiegel vorhalten.
Wahrscheinlich hält er diese auch in seinem Unterbewusstsein für „Arschengel“, weiß es aber nur noch nicht.
Für die Begegnung mit einem „Arschengel“ gibt es meiner Meinung nach mehrere Gründe. Zum einen soll er uns eventuell eine Seite an uns selbst zeigen, die wir an uns in irgendeiner Weise vernachlässigen und unterdrücken.
Vielleicht sind wir Weltmeister im Verdrängen von Hass, Ärger und Wut. Haben immer Verständnis für andere, sind lieb und herzlich, eben einfach ein „guter Mensch“ und stecken alle negativen Wahrnehmungen und Gefühle ganz, ganz weit von uns weg.
Somit wäre ein lauter oft wütender „Arschengel“ vielleicht Ihr Spiegel, für genau solche Emotionen. Möchten wir nicht, dass alles an uns geliebt und beachtet wird? Selbst die eingesperrte nach anderen Seiten ausgerichtete Wut! Auch diese möchte und muss einfach mal raus, man kann nicht alles in sich hineinfressen und gegen sich selbst richten.
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten für die Begegnung mit einem “Arschengel”, eventuell sollen wir auch die Lehrer für sie sein. Nicht immer kommen sie damit weiter, in sich selbst zu suchen und zu graben.
Gerade sehr feinfühlige Menschen, die anderen viel zu geben haben und daher auch oftmals sehr verwundert sind, dass gerade Ihnen diese Menschen begegnen, können, wenn Ihnen ihr Egoismus oder eigenes Gefühl nicht im Weg steht, ein Wegweiser oder zumindest ein kleines Licht zur Orientierung im Leben eines “Arschengels” sein.
Sicher wird nicht jeder „Arschengel“ gleich von ihren Gesten lernen oder profitieren. Aber vielleicht erinnert er sich irgendwann, nach Wochen, Monaten oder manchmal auch erst nach Jahren an sie und an das was sie ihm vermitteln wollten zurück. Vielleicht versteht er dann auch das, was sie ihm mit ihrem Verhalten lernen wollten und er damals nicht verstehen konnte, weil er einfach noch nicht so weit war. Unser Weg im Leben besteht aus vielen kleinen und großen Lernprozessen. Selbst wenn dieser Mensch auch nur einen kleinen Funken von ihnen mitgenommen hat, macht selbst dieser unsere Welt schon wieder ein klein wenig heller.
Verfluchen sie Ihre „Arschengel“ nicht, sondern hüllen sie diese mit Verständnis, Liebe und Einsicht ein. Segnen sie diese mit Licht und Verständnis.
Stellen sie sich niemals über sie und vergessen sie für wenige Momente ihr eigenes Ego.
Manchmal fällt es uns schwer, uns nicht von ihren Lästeratacken mitreißen zu lassen und Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber das ist vergeudete Energie und schaukelt uns nur unnötig hoch. Zudem bringt es nur unseren Bluthochdruck außer Kontrolle und schlechte negative Energien rauben uns die Kraft für sinnvolleres.
In solchen Situationen behelfe ich mir immer mit einem Segensspruch für diese Menschen: „ Möge Licht und Liebe von nun an Dein Leben begleiten!“
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